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Komplexes Wundmanagement in der Pflege

Die beiden Pflegefachkräfte György Olah und Eva Mistridis aus dem Rehazentrum Walenstadtberg wurden als Referenten zum Luzerner Wundtag eingeladen. Ihr Vortrag «Herausforderung komplexer Wundversorgung in der Rehabilitation» befasste sich mit der Behandlung sehr komplexer Wunden von Patienten nach Austritt aus dem Akutspital in die Rehabilitation und zeigte anhand von Beispielen, welche erstaunlichen Fortschritte mit gutem Wundmanagement möglich sind. Unsere Tipps zur Wundheilung:


Was tun bei einer Schnittverletzung?
Blutet ein Schnitt, ist das in erster Linie gut, weil dadurch keine Keime eintreten können. Um auch in Folge so wenig Eintrittsfläche für schädigende Bakterien zu bieten, sollte man die Wundränder gut adaptieren – sprich: Ziehen Sie die Wunde mit einem Pflaster gut zusammen. Zuvor können Sie die Schnittwunde noch mit einem Desinfektionsspray bzw. Desinfektionsmittel aus der Apotheke versorgen.


Was tun bei einer Schürfwunde?
Bei einer Schürfwunde handelt es sich um eine oberflächige Verletzung der Haut. Diese gilt es zu desinfizieren. Im Anschluss kann man eine Hautschutzsalbe dünn auftragen. Vor allem bei tiefergehenden Hautabschürfungen ist aufgrund der Infektionsgefahr

durchaus anzuraten, sich im Anschluss beim Hausarzt gegen Tetanus impfen bzw. den Impfschutz auffrischen zu lassen. Bei Bisswunden sollte damit übrigens nicht lange gewartet werden. Der Gang zum (Haus-)Arzt ist insbesondere dann ratsam, wenn viel Schmutz oder eventuell sogar Steine in die Wunde gekommen sind.


Was tun bei einer Brandwunde?
Hat man sich verbrannt, sollte man die entsprechende Stelle gleich kühlen – am besten unter kaltem Leitungswasser (Achtung: kein eiskaltes Wasser! 15-20 Grad sind optimal). Kühlpads können ebenfalls auf die Wunde gelegt werden – jedoch nicht länger als zehn Minuten, weil sonst das umliegende Gewebe geschädigt bzw. zu stark gekühlt wird. Auch wichtig: Bildet sich eine Blase, sollte diese nicht aufgestochen werden. Der Grund: Das Brandwasser

liefert Feuchtigkeit, die die Wunde für die Heilung benötigt. In gewisser Weise ist die Blase also ein körpereigener Verband. Nimmt man diesen Schutz weg, können ausserdem Keime eindringen.


Pflaster, Ja oder Nein?
Einerseits stellt sich die Frage: Um was für eine Wunde handelt es sich eigentlich? So können etwas oberflächige Schürfwunden nässen. Werden sie dann mit einem Pflaster oder einem Verband leicht abgedeckt, kann die Wundheilung darunter gut arbeiten.

Andererseits geht es darum, wo die Wunde ist. Am Kopf beispielsweise braucht es nicht unbedingt ein Pflaster. Besteht die Gefahr, dass etwa Kleidung ständig an der Wunde reibt, kann ein Pflaster wiederum von Vorteil sein. Wichtig ist dabei natürlich, dass man das Pflaster regelmässig wechselt und die Wunde sauber hält, damit keine Keime eindringen.

 

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